Allgemeines zu ätherischen Ölen

Was sind ätherische Öle?

Es handelt sich hierbei um Essenzen. Sie sind als kleinste Tröpfchen in den Öldrüsen von Pflanzen eingelagert. Sie haben eine unterschiedliche Färbung und Konsistenz. Ihre Dichte ist geringer als die von Wasser, weshalb sie fett- aber nicht wasserlöslich sind.

Wenn man so will könnte man sagen, ätherische Öle beinhalten die Essenz, die Lebenskraft, die Energie und die Seele der Pflanze.

Aus welchem Grund besitzen aber Pflanzen eigentlich ätherische Öle?

  • Informationsebene (zum Anlocken von Nützlichen zwecks Bestäubung beispielsweise)
  • Abwehr von Schädlingen (Fraßfeinden)
  • Schutz vor Krankheiten (Bakterien, Viren, Pilze)
  • Schutz vor Hitze oder Kälte (Bildung eines Mikroklimas)
  • Flüssigkeitsverteiler
  • Wundheiler
Rose mit Biene
Rose mit Biene

Speicherorgane von Pflanzen

Die Duftstoffe (ätherische Öle) konzentrieren sich meist in einem bestimmten Teil der Pflanze.

  • Wurzel: Angelikawurzel, Ingwer
  • Holz: Sandelholz, Rosenholz
  • Balsam: Tolu
  • Harz: Weihrauch, Myrrhe
  • Kraut: Eisenkraut, Basilikum
  • Blatt: Nelkenblätter, Eukalyptus
  • Blatt und Zweig: Petit Grain vom Orangenbaum
  • Nadel und Zweig: Fichtennadeln, Zypresse
  • Blüte: Jasmin, Rose, Mimose, Ylang-Ylang
  • Blüte und Kraut: wilde Kamille, Myrte
  • Blüte und Stängel: Lavendel fein, Schopflavendel
  • Fruchtschale: Orange, Zitrone
  • Frucht und Samen: Fenchel, Koriander, Kreuzkümmel
  • Schote: Vanilleextrakt
  • Rinde: Zimtrinde
  • Moos: Eichenmoos
  • Wabe: Honigextrakt

Gewinnungsverfahren von ätherischen Ölen

  • Wasserdampfdestillation
  • Kaltpressung
  • Extraktion
  • Absolue
  • Kohlendioxyd-Extraktion
Wasserdampf-Destillator Destille DELUXE, Schmickl
Wasserdampf-Destillator Destille DELUXE, Schmickl

Wasserdampfdestillation

Die entsprechenden Pflanzenteile werden auf ein Sieb über siedendes Wasser gelegt. Die Duftmoleküle werden vom Wasserdampf aufgenommen. Der Wasserdampf kondensiert und wird in einem Sammelbehälter aufgefangen. Das Öl wird abgeschöpft, gefiltert, abgefüllt, belüftet und ruht erst mal eine Weile.

Das Nebenprodukt dieses Gewinnungsverfahrens ist Hydrolat. Dieses enthält alle wasserlöslichen Duftstoffe und hat somit ebenfalls Heilwirkung und kann außerdem auch getrunken werden.

Der abgebildete Wasserdampf-Destillator Modell Deluxe stammt von der Firma Ätherische Öle Schmickl GesnbR. Zur Herstellung von ätherischen Ölen ist allerdings der Anlagentyp Leonardo aufgrund seiner speziellen Kühlerkonstruktion und einem zweiteiligen Kessel besser geeignet. Man erhält damit eine bessere Ausbeute.

Kaltpressung

Diese Methode wird hauptsächlich bei Zitrusfrüchten angewandt. Die Schalen der Früchte werden zerkleinert, mit Wasser vermischt, maschinell kaltgepresst und zentrifugiert (dabei trennt sich das Öl vom Wasser).

Kaltpressung ist eine sehr schonende Gewinnungsmethode. Das Öl ist allerdings nicht sehr lange haltbar. Vorsicht mit diesen Ölen, sie sind fototoxisch und fotosensibel. Das heißt, dass man danach direkte Sonne meiden sollte.

Extraktion

Hierbei wird Harz gewonnen. Dabei wird ein Baum verletzt, das Harz gesammelt, mit Chlorkohlenwasserstoff oder Alkohol versetzt, durch Wärme extrahiert, filtriert und durch Destillation das Lösungsmittel wieder entfernt.

Absolue

Bei nicht destillierbaren Pflanzen wird diese Methode verwendet. Die Pflanzenteile werden mit Lösungsmitteln versetzt, erwärmt und durch Destillation werden die Lösungsmittel wieder entfernt.

Kohlendioxyd-Extraktion

Für sehr temperaturempfindliche Öle wird diese Gewinnungsmethode angewandt. Es handelt sich hierbei um ein Destraktionsverfahren mit extrem hohem Druck ohne Hitzeeinwirkung. Der Duft solcher Öle ist sehr viel voller und runder. Allerdings durch die Herstellung unter großem Druck, könnte sich dieses auf die feinstoffliche Energie des Öles negativ auswirken.

Wie gelangen ätherische Öle in unseren Körper?

Es gibt verschiedene Aufnahmeorgane und verschiedene Anwendungsformen.

Das herausragende bei der Verwendung von ätherischen Ölen besteht darin, dass sie unser Erinnerungsvermögen anregen. Und wer verbindet nicht den Geruch von Zimt und Vanille mit der Weihnachtszeit. Die Erinnerung an Kindheitstage, wenn zu Weihnachten die Mami Kekse gebacken hat und man daran naschen durfte.

Die Aufnahme von ätherischen Ölen über die Nase

In der Nasenhöhle befindet sich die Riechschleimhaut. Darin sind ca. 10 Mil. Riechzellen eingebettet. Dendriten spalten sich in mehrere Riech-Sinneshaare. Deren Membranen sind mit Rezeptor-Proteinen bestückt. Es bestehen ca. 1000 verschiedene Proteine die jeweils für eine spezielle Duftgruppe bestimmt sind (nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip). Die Duftmoleküle werden in elektrische Informationen umgewandelt. Das Signal wird verstärkt, die positive Ladung löst Aktionspotential aus und geht direkt durch das Siebbein in das Endhirn zu den Riechkolben. Nervenfortsätze bilden im Riechkolben Glomeruli. Hier docken Mitralzellen an. Durch deren Axone werden die Duftinformationen an das Limbische System weitergeleitet. Speziell an den Nukleus amygdalae, der für unsere Gefühlswelt zuständig ist. Die Information über den Duft wird auch an die Riechrinde geleitet, an der der Duft zugeordnet wird.

Die Aufnahme von ätherischen Ölen über das Vomeronasalorgan

Dieses Organ ist für das Erkennen von Pheromonen (Sexual-Lockstoff, Abwehrstoff oder Alarmsubstanz) zuständig. Sein Sitz ist oberhalb des Pflugscharbeins in einer Vertiefung an beiden Seiten der Nasenscheidewand. Die Riechleitung erstreckt sich vom Nervus terminalis bis zum Hypothalamus (steuert sexuelle Reize, Freude, Entspannung, …). Es gibt weibliche und männliche Pheromone. Unser persönlicher Duft ist entscheidend für die Partnerwahl. Er trägt dafür Sorge, dass wir uns den genetisch richtigen Partner suchen um so gesunde Nachkommen zu zeugen.

Bad mit Rosenblättern (©123rf.com)
Bad mit Rosenblättern (©123rf.com)

Die Aufnahme von ätherischen Ölen über die Haut

Hier gibt es verschiedene Anwendungsbereiche:

  • Teil- und Ganzkörpermassage
  • Akupressur
  • Bad
  • Kompresse
  • Wickel
  • Salbe
  • Creme
  • Lotion

Durch Diffusion über die Schweißdrüsen und Haare gelangen die Öle entlang der fettähnlichen Zellmembranen bis zu den feinen Blutkapillaren und weiter zu den Organen. Die Aufnahme wird beeinflusst durch das Molekulargewicht, den PH-Wert und die Hautstruktur. Sehr wichtig ist dabei, gute Trägeröle zu verwenden! Bei der etwas anders aufgebauten und empfindlicheren Schleimhaut ist auf die korrekte Verdünnung und Emulgation zu achten.

Dosierung

Man sollte mit ätherischen Ölen behutsam umgehen. Es handelt sich hier um Konzentrate, die in der Regel nicht unverdünnt verwendet werden dürfen. Ebenfalls wichtig ist es, qualitativ hochwertige Basisöle zu verwenden. Ein Basisöl, mit dem man nie was falsch machen kann, ist beispielsweise Jojobaöl. Es ist sehr lange haltbar und für jeden Hauttyp verträglich.

Eine Mischung mit ätherischen Ölen sieht immer so aus, dass man ein gutes Trägeröl (Pflanzenöl: Jojobaöl, Mandelöl, Sesamöl, Nachtkerzenöl, …) verwendet und mit den ätherischen Ölen eine 0,5 %-, 1 – 2 %- oder 2 – 3 %-Lösung herstellt.

0,5 %-Lösung ist geeignet für:

  • empfindliche Haut
  • Kinder
  • tägliche Anwendung
  • psychische Störungen (Ängste, Stress, Trauer, …)
  • großflächige und längere Anwendung
  • Schleimhäute
  • Medikamentenbelastung

1 – 2 %-Lösung ist geeignet für:

  • Teilkörperanwendungen
  • Narben
  • Erkältung
  • Säuglinge
  • Kleinkinder

2 – 3 %-Lösung ist geeignet für:

  • lokale, kurzzeitige Anwendung
    (zB. Gelenkschmerzen)

Verdunstungszeit (Flüchtigkeitsgrade)

Es empfiehlt sich, eine Mischung immer mit allen 3 Duftnoten zu bestücken. Dadurch wir eine ausgewogene Duftmischung kreiert. Zu beachten ist, dass die Herz- und Basisnote meist zu gleichen Teilen in das Gemenge kommen, während die Kopfnote überwiegen sollte.

Kopfnote

  • steigt sofort in die Nase
  • ist leicht flüchtig
  • frischer, spitzer und kurz schwingender Duftverlauf
  • 2 – 3 Stunden riechbar
  • zB. Zitrusöle, Lemongras, Eisenkraut

Herznote

  • bringt Leben in die Duftkombination
  • Duft kommt und steht
  • meist weicher, intensiver Duft
  • 3 – 8 Stunden riechbar
  • zB. Blütenöle (Rose, Lavendel, …), Gewürzöle, Kräuteröle

Basisnote

  • kräftig, abgerundet
  • balsamisch, erdig
  • lang haftender Duft (stellt dadurch ein natürliches Fixativ dar)
  • hauptsächlich Hölzer, Harze, Wurzeln und Gewürze
  • bis zu 72 Stunden riechbar
  • zB. Benzoe Siam, Eichenmoos, Vanille

Es macht wirklich Spaß selbst Duftkompositionen zu kreieren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Sich den Düften hinzugeben ist, wie ein Eintauchen in die Gefühlswelt. Noch was – natürlich sind nicht nur Mensch für Düfte sehr empfänglich auch Tiere erleben ihre Welt zu einem großen Teil durch Düfte.


 

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